Zuckerkonsum und seine schädlichen Folgen
Wir essen jeden Tag Zucker – und das unbewusst. Das vermeintlich gesunde Glas Orangensaft am Morgen oder das als „ausgewogen und gesund“ angepriesene Müsli. Wir denken wir tun unserem Körper etwas Gutes, dabei ist das Gegenteil der Fall. Wir klären über verarbeiteten Zucker auf und geben Tipps um Zucker zu reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Aktuelle Situation des Zuckerkonsums in Deutschland
- Auswirkungen von Übermäßigem Zuckerkonsum auf die Gesundheit
- Tipps für einen bewussten Umgang mit Zucker
- Ambivalentes Verhältnis zu Zucker und falsche Werbung
- Zuckerfreie Lebensmittel
- Fazit
Aktuelle Situation des Zuckerkonsums in Deutschland
Verarbeiteter Zucker ist in unseren Lebensmitteln besser versteckt als wir denken, aber auch bei Sachen, von denen wir wissen, dass sie Zucker enthalten, ist oft deutlich mehr Zucker drin als wir vermuten. In einem normalen Glas Orangensaft (circa 350ml) sind durchschnittlich 25-30 Gramm Zucker enthalten.
Das klassische (Kinder) Frühstück sieht oft wie folgt aus: eine Schale Müsli, ein Glas Saft und ein Toast mit Marmelade. Da ist man schnell bei 40-70 Gramm Zucker. Die WHO empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm Zucker am Tag zu essen. Bei Kindern sind es maximal 20 Gramm. Wir essen also im durchschnitt mehr als das doppelte der WHO Empfehlung an Zucker.
Auswirkungen von übermäßigem Zuckerkonsum auf die Gesundheit
Dass zu viel verarbeiteter Zucker dem Körper nicht guttut, kann man sich vielleicht schon denken. Doch was sind die wirklichen Folgen? Als allererstes ist Zucker schädlich für unsere Zähne, schon im Kindesalter tritt Karies auf und auch Erwachsene bleiben nicht verschont. Wer sich oft Müde und Antrieblos fühlt, unter Nervosität und Schlafstörungen leidet und im schlimmsten Fall oft Magen- und Darmprobleme hat, der sollte sich seines Zuckerkonsums bewusst werden. Doch diese Symptome sind in vielen Fällen nur der Vorbote anderer Krankheiten, die durch zu hohen Zuckerkonsum entstehen können.
Je mehr Zucker man isst, desto höher ist die Chance eine Glukose-Toleranz-Störung (IGT) zu bekommen. Bereits jetzt leiden über 10% der Menschen daran. Eine Glukose-Toleranz-Störung liegt vor, wenn der Blutzucker zwei Stunden nach Testbeginn noch über 140 mg/dl liegt.
Weitere 10% der Menschen haben bereits Diabetes. So weit sollte man es nicht kommen lassen, denn 21% aller Todesfälle in sind in Deutschland auf Diabetes und 16% auf Diabetes Typ 2 zurückzuführen.
Tipps für einen bewussten Umgang mit Zucker
Eine bewusste Ernährung kann den Konsum von verarbeitetem Zucker deutlich einschränken. Durch einen ausgewogenen Verzehr von frischem Obst, ausreichend Gemüse, Vollkornprodukten und Eiweiß, können Nährstoffe aufgenommen werden, ohne übermäßig Zucker zu konsumieren. Zu vielen Produkten gibt es mittlerweile zuckerfreie Alternativen. Aber vor allem gilt: Zucker ist per se kein Gift. Es macht am Ende die Dosis. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, kann natürlich hin und wieder zu Produkten greifen die Zucker enthalten. Man sollte es nur in Maßen halten.
Ambivalentes Verhältnis zu Zucker und falsche Werbung
Leider haben die meisten von uns ein komplett falsches Verhältnis zu Zucker, denn auf der einen Seite sagen wir, dass Zucker Gift ist, aber auf der anderen Seite nutzen wir Zucker als Belohnung. Und das machen wir fast alle. Gerade bei Kindern wird häufig gesagt, dass sie erst was Süßes bekommen, wenn sie ihren Teller aufgegessen haben oder Zucker wird generell als „Belohnung“ genutzt. So wird das ganze schon in jungen Jahren in den Köpfen manifestiert und man denkt unbewusst immer an Zuckerhaltige Lebensmittel als Belohnung.
Aber auch die Werbeindustrie schreckt nicht davor zurück, schon die kleinsten unter uns zu angeln. Mit gezielter Werbung für Kinder werden Zuckerhaltige Lebensmittel schmackhaft gemacht. Die Werbung wird so anregend gestaltet, dass es nahezu unmöglich ist, als Kind zu widerstehen. Dahingehend sollte sich dringend etwas ändern, denn es sollte nicht die Aufgabe der Eltern sein, dem Kind alles zu verbieten, sondern es sollte die Aufgabe der großen Firmen sein, nicht mehr mit Zucker zu werben und anfangen umzudenken.
Zuckerfreie Lebensmittel
Welche Lebensmittel enthalten keinen Zucker? Zuckerfreie Lebensmittel sind unverarbeitete Lebensmittel, die von Natur aus keinen Zucker enthalten oder zuckerarm sind. Hier ist unsere Top 10:
- Gemüse
- Obst
- Vollkorngetreide
- Fisch
- Fleisch
- Milchprodukte wie z.B. Eier
- hochwertige Pflanzenöle wie Olivenöl, Rapsöl
- Linsen und Reis
- ungesüßte Getränke wie Tee oder Wasser
- Habbys, die Proteincereals ohne Zucker
Fazit
Industriell verarbeiteter Zucker kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Vor allem, wenn man sich nicht bewusst ist, wie viel isolierter Zucker wirklich in den Lebensmitteln steckt, die man tagtäglich konsumiert. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verhindert den Drang, ständig Zucker essen zu wollen und versorgt den Körper mit ausreichend Energie. Wer sich überwiegend gesund ernährt, darf gerne auch mal zu Zuckerhaltigen Lebensmitteln greifen. Wer hin und wieder Zucker konsumiert, gefährdet nicht direkt seine Gesundheit. Gefährlich wird es nur, wenn man keinen Überblick mehr hat.
Hier kannst du dir das Video von Simon zum Thema Zuckerkonsum anschauen
Quellen:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK285537/pdf/Bookshelf_NBK285537.pdf
(2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/175483/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-zucker-in-deutschland/
(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5577881/
(4) https://www.diabetesstiftung.de/files/paragraph/fileupload/dds_image_leitfaden_web.pdf
(5) https://www.iges.com/presse/2016/weissbuch-adipositas/e14613/e14614/attr_objs14616/ Weissbuch_Adipositas_Klein_et_al_ger.pdf
(6) https://de.statista.com/infografik/6695/anzahl-der-zuckerkranken-weltweit-nach-region/
(7) https://www.bundestag.de/resource/blob/480534/0ae314792d88005c74a72378e3a42aec/wd-9-053-16-pdf-data.pdf
(8) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/256852/umfrage/praevalenz-und-fallzahlen-von-diabetes-undglukosetoleranzstoerungen-weltweit/
(9) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166898/umfrage/praevalenz-von-diabetes-nach-geschlecht-2009/
(10) https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html
(11) https://diabetesjournals.org/care/article/40/12/1703/36916/Burden-of-Mortality-Attributable-to-Diagnosed
(12) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5577881/
(13) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/233462/umfrage/praevalenz-von-diabetes-mellitus-in-deutschland-nach-geschlecht